Was ist rollkur (pferdesport)?

Rollkur ist eine umstrittene Trainingsmethode im Pferdesport, speziell in der Dressur. Dabei wird der Kopf des Pferdes stark und dauerhaft im Brust-Nasen-Bereich gezogen, um eine übermäßige Biegung und eine stärkere Anlehnung an das Gebiss zu erreichen.

Das Ziel der Rollkur ist es, das Pferd in eine besonders enge, gebogene Haltung zu zwingen, um eine höhere Sammlung und eine bessere Versammlung zu erreichen. Es wird angenommen, dass dies zu einer gesteigerten Beweglichkeit, Eleganz und Ausdrucksstärke des Pferdes führt. Für manche Reiter und Trainer ist die Rollkur ein schneller Weg, um auf Turnieren erfolgreich zu sein.

Jedoch gibt es zahlreiche Kritiker der Rollkur, die argumentieren, dass sie tierschutzwidrig und schädlich für die Gesundheit des Pferdes ist. Durch das dauerhafte und starke Ziehen des Kopfes können das Genick und der Hals des Pferdes überdehnt und überbeansprucht werden. Dies kann zu Muskelverspannungen, Schmerzen, Blockaden und Verletzungen führen.

Zudem wird argumentiert, dass die Rollkur gegen die Natürlichkeit des Pferdes geht und zu Stress, Angst und Unwohlsein führen kann. Das Pferd wird in eine erzwungene Haltung gezwungen, die nicht seiner anatomischen und physiologischen Struktur entspricht.

In einigen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, ist die Rollkur mittlerweile verboten. Auch die internationale Reitervereinigung FEI hat Richtlinien eingeführt, die den Einsatz der Rollkur reglementieren und bestimmte Grenzwerte für die Haltung des Pferdekopfes festlegen.

Es wird empfohlen, alternative Trainingsmethoden zu verwenden, die auf der natürlichen Beweglichkeit und dem Wohlbefinden des Pferdes basieren. Dazu gehören beispielsweise eine gute Ausbildung der Grundgangarten, gymnastizierende Übungen und ein einfühlsamer Umgang mit dem Pferd.

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